Christoph Kolumbus und die Hängematte
Wo entstand die Hängematte?
Die meisten zentralen amerikanischen Länder einschließlich Mexiko, Guatemala, Nicaragua, El-Salvador und Costa-Rica - und südamerikanische Länder wie Brasilien und Equador - haben die Geschichte der Hängematte geprägt. Man nimmt an, dass der Ursprung der Hängematten vor ungefähr 1000 Jahren in Mittelamerika bei den Mayas zu finden ist. Diese beeindruckende hochentwickelte Kultur erstellte den genauesten Kalender (sehr fortgeschriettene Astronomie, Mathematik), architektonische Pyramiden, Paläste, ein eigenes Schreibsystem und die Netzhängematte. Nur wenig konnte von dieser Kultur bis heute erhalten bleiben. Die Netzhängematte wird aber auch heute noch als Alltagsgegenstand in Mittelamerika verwendet.
Geschichte der Hängematte
Auf seinen Reisen durch Mittelamerika berichtet der Geistliche Jean de Lery über Hängematten "Immer wenn wir in neue Dörfer kamen, saßen wir, dem Brauch entsprechend in Hängematten". Auch in den Tagebüchern von Columbus und Pero Vaz de Caminha um 1500 wird bereits von Hängematten berichtet.
Als Columbus in der neuen Welt ankam, hoffte er Rohstoffe, Gewürze und dergleichen zu finden. Auf den Bahamas fand er die Hängematte und brachte diese nach Europa. Bald erkannten viele europäische Seeleute Hängematte als idealen Schlafplatz an Board. Sie diente als Sicherheit vor Verletzungen im Schlaf auf rauher See, da sie immer mitschwingte. Um 1600 setzte die britische Royal Navy die Hängematte für Ihre Seemänner ein. Die Matrosen verwendeten Segeltücher für Ihre Hängematten. Dieses Material war aber kaum luftdurchlässig und die Matrosen schwitzen in den Nächten.
Jedem Matrosen wurden nur Hängematten mit einer maximalen Breite von ca. 15 cm erlaubt! Während Seeschlachten mussten Sie Ihre Hängematten in festen Bündeln zusammengerollt am Dollboard (gunwale - Plattform für Artillerie) verstaut. Sie sollten gegen Schüsse kleineren Kalibers schützen.
Bild eines Batteriedecs um 1700
Der Raum in dem die Kanonen standen wurde Batteriedeck genannt. Es war der wichtigste Aufenthaltsraum der Mannschaft. In diesem Raum wurde gegessen geschlafen und gearbeitet. Für die Bedienung der Kanonen waren oft bis zu 180 Mann im Einsatz. Da die Kanonen so gross waren, waren Hängematten der ideale Platz zum schlafen. Sie mussten ganz dicht nebeneinander gehängt werden und untertags wurden sie verstaut.
Oft war auch fast das gesamte Unterdeck eines Schiffes mit Hängematten gefüllt. Unter Tags wurden die Hängematten und Decken zusammengerollt und in Netzten an den Schiffseiten verstaut. Dort bildete dieser "Hängematten-Wall" auch einen Schutz gegenüber Kugeln des Feindes. Wenn das Schiff gesunken ist, dann schwammen die Hängematten auf und konnten den Seeleuten eine geringe Zeit als Rettungsring dienen.
Quelle: technisches Museum München